Neues iPad schwer zu reparieren

Wie man aktuell lesen kann, haben die "Apfel-Reparatur-Experten" von iFixIt dem neuen iPad ein sehr schlechtes Zeugnis über dessen "Reparierbarkeit" ausgestellt.

Was die Spezialisten vor allem kritisieren, ist die Tatsache, dass vieles im iPad (wie schon beim Vorgänger) nach wie vor verklebt wurde. Beispielsweise ist das Glass-Panel mit ziemlich robustem Kleber versiegelt, und der Akku wird immer noch fest am Gehäuse fixiert.

Sicherlich, Apple will eben vermeiden, dass jeder selbst an den Geräten rumschrauben kann und stattdessen lieber die eigenen Service-Leistungen in Anspruch nimmt. Die Sache ist nur die, dass selbst Apple bei solch einer Bauweise keine großartigen Reparaturen vornehmen kann und beispielsweise bei einem Akku-Defekt gleich ein Austauschgerät anbietet - über den Preis wollen wir an dieser Stelle erstmal nicht reden.

Dass solch eine Philosophie auch nicht der Umwelt zugutekommt, sollte natürlich klar sein. Was einen bitteren Beigeschmack hat, ist die Tatsache, dass Apple nicht gerade verlegen darum ist, sein Fähnchen bzgl. der "Recyclebarkeit" seiner Geräte in den Wind zu halten...

Bedenkt man jetzt noch, dass der Konzern seine Geräte mit solch einer verkapselten Bauweise immer schmaler und mobiler macht und das allmählich auf die gesamte Produktpalette ausweitet (das größere MacBook Air, das wahrscheinlich das MBP ablösen wird, ist ja schon in aller Munde), dann ist es schon bedenklich, dass damit immer mehr die "Wegwerf-Kultur" vorangetrieben wird - und gerade bei hochpreisigen Geräten wie denen von Apple, wäre es doch wünschenswert, diese auf lange Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit auszurichten, oder? Ich denke, dass man das (wie im iFixIt-Blog schon erwähnt wurde) bei einem Konzern wie Apple nicht nur voraussetzen kann, sondern sogar sollte.

Wie seht ihr das? Sollte Apple diese Philosophie noch mal überdenken?

wird es recycelt, dann wird es ja nicht weggeworfen, aber auch nicht repariert. das sind drei ganz unterschiedliche sachverhalte. wird richtig recycelt, kommt es der umwelt zugute. einfach nur wegwerfen, nicht. reparieren ohne recyceln auch nicht. wenn der kunde etwas selbst repariert, dann ersetzt er in der regel ja einfach ein teil und schmeißt das defekte in den müll. das ist auch nicht sehr umweltfreundlich. könnte man auch so sehen. aber generell gebe ich dir recht, dass nur mehr teile ausgetauscht wrden und nur in den seltensten fällen repariert wird. und wenn man sich mal die kfz-industrie anschaut, dann ist das kein apple-phänomen. hp, dell tauschen übrigens auch nur aus...

primus schrieb:

wird richtig recycelt, kommt es der umwelt zugute.

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Genau das Problem ist es ja, dass u.a. kritisiert wird, dass man ja kaum an die Teil rankommt, um sie ordentlich recyceln zu können - eben weil alles dermaßen verklebt ist. Apple betont zwar, dass Materialien verwendet werden, die dem Recycling zugeführt werden können, was die Bauweise aber schlicht umöglich macht.

ich habe noch immer nicht den punkt verstanden. mich juckt das ja relativ wenig. ich, als kunde, muss es nicht recyceln. und dass der hersteller sein produkt fach- und umweltgerecht recyceln kann, sollte man voraussetzen, auch wenn der laie nicht an die teile ran kommt. und möchte man den teardown-bildern glauben schenken, ist das ipad gar nicht dermaßen verklebt. iPad 3 4G Teardown - iFixit der hat es doch schön zerlegt bekommen.

primus schrieb:

ich habe noch immer nicht den punkt verstanden.

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Was gibt es denn da nicht zu verstehen? Zum einen geht es darum, wie gut oder schlecht das Gerät überhaupt auseinanderzunehmen bzw. zu reparieren geht, und zum anderen geht es um die Entsorgung.

und dass der hersteller sein produkt fach- und umweltgerecht recyceln kann, sollte man voraussetzen, auch wenn der laie nicht an die teile ran kommt.

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Genau das kann er ja anscheinend eben nicht. Apple preist aber an, dass das Gerät aus schön recyclebarem Material hergestellt ist, obwohl das bei dieser Bauweise nicht so ohne Weiteres möglich ist.

und möchte man den teardown-bildern glauben schenken, ist das ipad gar nicht dermaßen verklebt.

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Du hast aber schon den Blog-Eintrag gelesen, in dem steht, dass die Jungs und Mädels seit dem iPad 2, das sie beim ersten Mal zerbrochen haben, ein bisschen "geübt" haben? Außerdem steht da, dass die 1. Generation wesentlich weniger verklebt und damit einfacher demontierbar war. Unter "Step 28" in der von dir verlinkten Anleitung stehen noch mal die Details zu den verklebten Teilen.

Ein andere Frage ist die, ob Apple das - da es ja schon innerhalb einer Produktreihe geändert wurde - auch auf die restliche Produktpalette ausweitet, sodass man bei MacBook und iMac auch nicht mehr so ohne Weiteres Kleinteile wie Ram oder Platte austauschen kann.

Was die Recylebarkeit angeht, geb ich dir recht. Das ist eine Entwicklung, die sicherlich auch andere Hersteller nicht anders handhaben. Aber es mal mit deinen Worten zu formulieren: Um die geht es hier nicht. Apple such tnun mal, wie kein anderer, stets die Öffentlichkeit und preist die eigenen Stärken und Vorteile an. Na ja, und wenn man nicht müde wird, ständig mit Superlativen um sich zu werfen, dann muss man sich auch an eben diesen messen lassen, oder?

Sponskonaut schrieb:

Genau das kann er ja anscheinend eben nicht. Apple preist aber an, dass das Gerät aus schön recyclebarem Material hergestellt ist, obwohl das bei dieser Bauweise nicht so ohne Weiteres möglich ist.

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genau das verstehe ich nicht. so ein ipad kann meiner meinung nach maschinell ganz easy zerlegt und wiederverwertet werden.

primus schrieb:

genau das verstehe ich nicht. so ein ipad kann meiner meinung nach maschinell ganz easy zerlegt und wiederverwertet werden.

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Nee, das ist ja der Punkt. Ich habe vor längerer Zeit mal bei einem Entsorger reinschnuppern können, der auch Elektrogeräte entsorgt hat. Bei größeren Elektrohausgeräten oder Elektrowerkzeugen ist das eigentlich kein Problem. Bei ausgesprochener Elektronik und insbesondere bei Kleingeräten gehen die Probleme schon los. Du glaubst gar nicht, wieviel Handarbeit im Recycling aufgewendet wird! Maschinell wird da tatsächlich gar nicht so viel gemacht. Jetzt kann man sich natürlich vorstellen, mit was für einer Mühe (und letzten Endes auch Kosten) es verbunden ist, wenn man solche verkapselten Kleingeräte "demontieren" muss, von denen man nur einen Bruchteil wirklich wiederverwerten kann, weil vieles eben verklebt und damit letztendlich Mischschrott ist.

besonders innovativ ist der entsorger dann wohl nicht gewesen. da habe ich schon ganz andere reportagen und berichte gesehen.

primus schrieb:

besonders innovativ ist der entsorger dann wohl nicht gewesen. da habe ich schon ganz andere reportagen und berichte gesehen.

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Ja, vermutlich sind die wenigstens Entsorger wirklich innovativ bzw. auf dem neuesten Stand, was aktuelle Technik angeht... Zwar ist Recycling ein profitables Geschäft, aber auch da sind die Sparmaßnahmen extrem, um (wie es in der Wirtschaft nun mal so ist) die Gewinne zu maximieren. Ich sag nur eins: Zeitarbeit... So ganz nebenbei: Ich war da beim städtischen Entsorger...